Ostergottesdienste auch im Privat- und Regional-Fernsehen

Nicht nur der ORF, auch Anbieter von Privat- und Regional-Fernsehen haben auf das gestiegene Bedürfnis nach Gottesdienstübertragungen reagiert und zu Ostern ihr diesbezügliches Angebot erweitert.

Der Salzburger Sender ServusTV, der seit 22. März allwöchentlich Sonntagsgottesdienste im Programm hat, hat für Palmsonntag eine Übertragung aus dem Stift Lilienfeld und "der größten erhaltenen mittelalterlichen Stiftskirche Mitteleuropas" angekündigt. Die Live-Sendung mit Abt Pius Maurer als Zelebrant beginnt um 9 Uhr. Am Ostersonntag, den 12. April, überträgt ServusTV die Heilige Messe aus der Dompfarre St. Pölten, die von Bischof Alois Schwarz geleitet wird.

Bei diesen Übertragung werden alle vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten, nur wenige Personen seien an der Produktion beteiligt, versicherte ServusTV wie davor schon andere Sender. Bei der Messe selbst seien maximal fünf Mitfeiernde dabei, der Sicherheitsabstand werde eingehalten.

In einer Kooperation mit der Diözese St. Pölten bringen die "NÖ Nachrichten" auf NÖN.at am Palmsonntag ab 10 Uhr einen Livestream des Gottesdienstes von Pfarrer Christoph Weiss aus Krems-St. Paul. Die Liturgiefeiern der österlichen Tage mit Diözesanbischof Alois Schwarz werden von Gründonnerstag bis Ostersonntag live aus dem Dom St. Pölten ausgestrahlt.

NÖN-Herausgeberin Gudula Walterskirchen erklärte dazu, dieses spirituelle Angebot solle "in dieser schwierigen Situation ein wenig Trost und Zuversicht spenden". Es sei sowohl für Gläubige als auch für Suchende gedacht "und kann vielleicht ein wenig Gemeinschaft vermitteln in einer Phase, in der wir isoliert voneinander leben müssen".

Sechs Gottesdienste mit Bischof Scheuer

LT 1, Oberösterreichs größter regionaler Privatsender, hat Gottesdienstübertragungen mit dem Linzer Bischof Manfred Scheuer im Programm. Als Teil der Fernsehgemeinde können von Palmsonntag bis Ostermontag sechs Gottesdienste aus der Linzer Priesterseminarkirche mitgefeiert werden. Neben der TV-Übertragung wird zusätzlich über die Website der Diözese Linz und nachrichten.at im Internet gestreamt. Die Beginnzeit ist am Palm- und Ostersonntag sowie am Ostermontag 10 Uhr, am Gründonnerstag 19 Uhr, am Karfreitag 15 Uhr; und die Osternacht am Karsamstag, 11. April, beginnt um 20 Uhr.

Die Katholikinnen und Katholiken sollen das zentrale christliche Fest heuer zuhause unter Nutzung von Medien und Internet oder aber als "Hauskirche" feiernd mitvollziehen, hatten die Bischöfe in der vergangenen Woche geraten. Die Übertragung von Gottesdiensten in der Osterzeit biete den Gläubigen Gelegenheit, sich an ihren Lebensorten als "physisch präsente, aber nicht füreinander sichtbare (virtuelle) und räumlich getrennte" Gemeinschaft zu verstehen, heißt es in ihren Richtlinien. Obwohl Liturgie zunächst und von ihrem Wesen her lebendige gottesdienstliche Feier sei und die Präsenz einer konkreten Feiergemeinde erfordere, sind laut den Bischöfen "Berechtigung und Bedeutung von medial übertragenen Gottesdiensten längst unumstritten".

Quelle: kathpress